Wie ökologisch ist der Einkauf im Internet?
Viele Millionen Menschen kaufen heutzutage im Internet ein. Online werden auch immer mehr ökologisch hergestellte oder fair gehandelte Waren erworben. Der Kauf per Mausklick ist schnell und bequem. Allerdings hat der Onlinehandel auch Schattenseiten. Neben einem erhöhten Verbrauch an Verpackungsmaterialien steigt die Zahl der Straßentransporte. Emissionen, Schadstoffausstoß und Lärm nehmen zu, die ökologischen Vorteile mancher Waren schwinden dadurch oder kehren sich sogar in ihr Gegenteil um. Zudem geht der Trend in Richtung immer kürzerer Lieferzeiten, was zu kleineren Verpackungseinheiten und noch mehr Transporten führt. Dies erhöht die Umweltbelastungen weiter.
Deshalb empfiehlt der BUND, in der näheren Umgebung nach Läden zu suchen, die ökologisch hergestellte und fair gehandelte Produkte anbieten. Lokale Händler bestellen in der Regel größere Warenmengen. Das verursacht deutlich weniger Transporte und verringert das Verpackungsmaterial. Auf den Internetseiten der lokalen Händler lassen sich zumeist das Angebot und die Preise einsehen. Das ermöglicht Preisvergleiche ohne zusätzliche Wege.
Wer in der Region nicht verfügbare Waren bestellt, sollte sich außerdem Gedanken darüber machen, ob er diese Dinge tatsächlich so schnell wie möglich benötigt. Immer mehr Onlinehändler bieten die Möglichkeit, mehrere nacheinander erfolgte Bestellungen zu einer Leistung zusammenzufassen. Das erspart Transporte und Verpackungen. Außerdem kann man Bestellungen auch mit Freunden oder Nachbarn gemeinsam aufgeben.
Quelle: BUND Ökotipps
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Handys in Kinderhände?
Kinder finden Handys cool und sind fasziniert von den sich schnell entwickelnden neuen technischen Möglichkeiten. Eltern fühlen sich häufig sicherer, wenn ihr Kind erreichbar ist. Doch können unsere Kinder das Handy wirklich gefahrlos benutzen?. Für Mobiltelefone existieren keine verbindlichen Strahlenwerte. Die „SAR – Werte“ sind bloße Empfehlung des EU – Rats und beschreiben, wie viel Wärmeenergie biologisches Gewebe ( etwa unser Körper) durch elektromagnetische Strahlung aufnimmt.
Auch bei ihrer Einhaltung bleibt ein Gesundheitsrisiko für Kinder. Je näher das Handy am Kopf, desto höher ist die Strahlenbelastung. Die aktuellen Vorschriften und Messverfahren basieren auf Daten, die bei Erwachsenen erhoben wurden. Auf Kinder wirkt sich die Strahlung nachweislich viel ungünstiger aus. Denn ihre Köpfe sind noch kleiner, die Schädelknochen weicher, die Erwärmung im Gewebe damit stärker. Bei Medikamenten ist es allen klar, dass die Dosierung für Kinder stets deutlich niedriger sein müssen als für Erwachsene. Vor allem entwickelt sich noch das kindliche Gehirn und ist deswegen viel empfindlicher. Außerdem sagt die übertragene Wärme nichts über andere Schäden durch Handystrahlung aus.
Unabhängige Wissenschaftler raten dringend davon ab, Kindern Handys zu geben. (Frankreich hat jede an Kinder unter 14 gerichtete Handywerbung verboten.). Der BUND setzt sich für dieses unbequeme, doch für die Gesundheit unserer Kinder wichtige Thema ein, trotz aller Verharmlosung durch Industrie und Politik. Keine Vorschrift oder Gebrauchsanweisung schützt Kinder vor Gefahren durch Handys und leistet die entsprechende Vorsorge. Daher empfiehlt der BUND allen Eltern: keine Handys in Kinderhände.
Quelle: BUND Ökotipps
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Elektroschrott vermeiden
„Jedes Jahr ein neues Smartphone.“ Mit solchen und ähnlichen Slogans werben Mobilfunkanbieter. Der Kunde freut sich, denn so kann er sich regelmäßig mit den neusten Geräten ausstatten. Die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Unterhaltungselektronik sind allerdings weit weniger erfreulich. Denn für die Herstellung immer leistungsstärkerer Smartphones, Laptops, Computer und Spielekonsolen werden seltene Erden wie Cotan benötigt, die oft unter menschenunwürdigen Bedingungen gewonnen werden. Eine der wenigen Lagerstätten hierfür liegt im Kongo, wo seit Jahrzehnten gewaltsame Auseinandersetzungen um den Zugang, die Kontrolle und den Handel mit diesem Rohstoff existieren. Die andauernden Konflikte und der rücksichtslose Abbau der Rohstoffe bedrohen auch die Natur in diesem Gebiet, in dem zahlreiche seltene Tierarten beheimatet sind.
Qualität statt Quantität
Neben dem hohen Bedarf an Rohstoffen für elektronische Geräte werden bei der Herstellung viel Wasser und Energie benötigt. Angesichts des kurzen Lebenszyklus von Produkten der IT-Branche ist der Ressourcenverbrauch, verglichen mit anderen Waren, deswegen besonders hoch. Am Ende ihres kurzen Lebens werden die Geräte zu Elektroschrott, der Schwermetalle, giftige Flammschutzmittel und jede Menge Kunststoffe enthält, die oft nur unzureichend recycelt werden können.
Der BUND empfiehlt daher lieber hochwertige, langlebige und reparaturfähige Produkte zu kaufen und bei Smartphones auf Geräte mit austauschbarem Akku zu setzen. Dabei ist zu beachten, dass mit dem Leistungsspektrum der Geräte auch ihr Energiebedarf steigt. Die vorgesehenen Energiespar – Features neuer Rechner sollten deswegen genutzt werden. Ältere Modelle haben diese zwar nicht immer, verbrauchen aber dennoch deutlich weniger Strom. Wenn man nur „einfache“ Arbeiten am Rechner durchführen muss, wie Textdokumente erstellen, lohnt es sich, daher möglichst lange mit einem Computer auszukommen.
Reparieren statt wegwerfen, teilen statt entsorgen
Sollte mal etwas kaputt gehen, ist es oft günstiger nach Reparaturmöglichkeiten zu fragen. Jede wichtige Komponente eines Rechners lässt sich so ersetzen, dass sie sich nach zwei Monaten ökologisch amortisiert hat. Ab dann spart die Reparatur gegenüber der Neuanschaffung viel Energie. Sofern sich eine Reparatur dennoch nicht lohnt oder falls die Anforderungen eines Gerätes für den persönlichen Gebrauch nicht mehr ausreichen, muss es nicht weggeworfen werden. Funktioniert das Gerät noch, kann man versuchen es zu verkaufen oder zu verschenken. Hierfür findet man im Internet zahlreiche Plattformen. In der Regel finden sich auch Bastler, die das Gerät gerne abnehmen. Findet sich niemand, lassen sich kaputte Elektronikgeräte fachgerecht in Wertstoffhöfen entsorgen oder sie können gegen eine geringe Gebühr vom örtlichen Entsorger abgeholt werden.
Quelle: BUND Ökotipps
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Standby - Heimliche Stromfresser
Obwohl sie scheinbar ausgeschaltet sind, verbrauchen viele Elektrogeräte weiter Strom. Laut BUND werden hierzulande die Kapazitäten von etwa zwei Großkraftwerken allein für Elektrogeräte benötigt, die in Privathaushalten und Büros auf Standby laufen. Auch Geräte, die ausgeschaltet, aber nicht von der Steckdose getrennt sind, verbrauchen Strom. Typische „stille“ Stromfresser sind Geräte der Unterhaltungselektronik und Computer. Aber auch Wasch -und Spülmaschinen, elektrische Zahnbürsten und Rasierapparate, Netzteile von Halogenlampen und Ladegeräten, die in der Steckdose verweilen, treiben den Stromverbrauch nach oben.
Seit Januar 2010 dürfen keine Geräte mehr verkauft werden, die im Standby- oder „Schein-aus-Betrieb“ mehr als ein Watt verbrauchen. Die besten Geräte erreichen 0,1 Watt bei Standby und fast null Watt im Schein-aus-Modus. Dies gilt jedoch nur für Geräte, die neu sind Deshalb sollten Verbraucher auch bei ihren bereits vorhandenen Geräten auf den Standby -und Schein -aus Verbrauch achten.
Quelle: BUND Ökotipps
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Können Plastiktüten „bio“ sein?
Auf Verpackungsfolien, Biomüllsäcken und Plastiktragetaschen wird immer häufiger das Wort “kompostierbar“ aufgedruckt. Auch Plastikbestecke, Handygehäuse oder Folien für die Landwirtschaft werden als „biologisch abbaubar“ gekennzeichnet. Wie aber steht es tatsächlich um die vermeintliche Kompostierbarkeit?
Angemessene Sortiertechnik fehlt
Plastikmaterialien werden meist aus Erdöl oder zunehmend auch aus nachwachsenden Rohstoffen wie Stärke, Milchsäure und Zellulose hergestellt. Da es jedoch keine adäquate Sortiertechnik gibt, sind Biokunststoffe von anderen Plastikprodukten nicht zu unterscheiden. Deshalb wird Plastik aus Biotonnen zumeist aussortiert und der Müllverbrennung zugeführt. Das Label „kompostierbar“ ist also lediglich nur ein Wunschbild.
Da die Herstellung von Bioplastik sehr energieintensiv ist und mit hohen Treibhausgasemissionen verbunden ist, lässt sich im Vergleich zu konventionellen Kunststoffen auch keine bessere Ökobilanz nachweisen. Der Anbau von Pflanzen für Bioplastik steht außerdem in Konkurrenz zum Anbau von Nahrungsmitteln. Hinzu kommen Düngemittel, die Gewässer und Grundwasser belasten.
Besser ganz auf Plastik verzichten
Der BUND empfiehlt, generell auf Plastiktüten zu verzichten, egal ob aus Bioplastik oder aus herkömmlichen Kunststoffen. Die Kennzeichnung als „bio“ oder „kompostierbar“ erzeugt allenfalls ein gutes Gewissen beim Verbraucher. Langlebige Behältnisse wie Stofftaschen, Netze oder auch Glasbehälter zum Einkauf von Lebensmitteln weisen erheblich bessere Umweltbilanzen auf. Quelle: BUND-Ökotipps
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Streumittel mit Umweltzeichen
Nicht nur Streusalz, auch abstumpfende Streumittel wie Sand, Splitt und Granulat belasten die Umwelt. Denn um sie herzustellen, auszubringen und wieder einzusammeln braucht es Energie, besonders wenn Streu – und Kehrfahrzeuge eingesetzt werden. Im Winterdienst der Städte und Gemeinden ist es nach neueren Studien unter bestimmten Bedingungen sogar sinnvoller, gezielt Feuchtsalz zu streuen. Für den Privatgebrauch empfiehlt der BUND, auf Salz zu verzichten und andere Streumittel nur sparsam zu verwenden.
In einigen Gemeinden ist Salz streuen für Privatleute verboten oder nur im Notfall etwa bei Eisregen erlaubt. Denn das Salz belastet Böden und Gewässer, greift Pflanzenwurzeln und Tierpfoten an. Die Schäden an Bäumen und Sträuchern zeigen sich vor allem in Sommermonaten durch vorzeitige Verfärbung an. Korrosionschäden an Fahrzeugen und Brücken gehen häufig auf das Konto von Streusalz. Schuhe und Kleidung werden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.
Bei Schneefall reicht es meist aus, Gehwege gründlich mit Schneeschaufel und Besen zu räumen. Bei Eis und erhöhter Glättegefahr bieten sich Sand, Splitt und Sägemehl als Streumittel an. Splitt und Granulat abgepackt aus Industrieproduktion können giftige Substanzen wie Arsen, Blei oder Quecksilber enthalten. Streumittel mit den Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ sind weitgehend frei von umweltschädlichen Stoffen.
Manche Gemeinden bieten kostenlos Splitt aus regionalen Kieswerken an. Man kann seinen Vorrat an Streusplitt auch für sehr geringe Kosten bei örtlichen Kieswerken kaufen.
Nach Tauwetter kann man den abgetrockneten Splitt zusammenfegen und wieder verwenden. Gebrauchtes Streugut gehört am Ende des Winters wegen der gebundenen Giftstoffe nicht in die Mülltonne, sondern sollte von der Stadtreinigung aufgekehrt werden.
Quelle: BUND Ökotipps
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